Nebenwirkungen A-Z


Anämie (Blutarmut)

Unter einer Anämie versteht man einen Mangel an roten Blutkörperchen. Dieser Zustand wird auch als Blutarmut bezeichnet. Klassische Symptome sind beispielsweise Müdigkeit, Schwindel, niedriger Blutdruck oder sogar Ohnmachtsanfälle.

Eine Anämie lässt sich leicht im Blutbild an einem niedrigen Erythrozytenwert erkennen.

Ursache

Krebsmedikamente, die sogenannten Zytostatika, greifen nicht nur Krebszellen an. Ihre Wirkung betrifft alle Zellen, die sich schnell und oft teilen. Dazu gehören auch die Zellen des blutbildenden Systems, die für die Produktion der roten Blutkörperchen zuständig sind.

Vorbeugende Maßnahmen

Verhindern kann man eine Anämie im Vorfeld leider nicht. Eine gesunde, ausgewogene Ernährung unterstützt jedoch die Bildung roter Blutkörperchen. Auch tritt eine Anämie nur bei einem Teil der Patienten auf.

Behandlungsmöglichkeiten

Eine Anämie kann bei auftretenden und belastenden Symptomen mit verschreibungspflichtigen Medikamenten behandelt werden. In machen Fällen ist auch eine Bluttransfusion notwendig.
 


Alle Informationen zur Ursache, Symptomen, Vorbeugung und Behandlungsmöglichkeiten einer Anämie durch Chemotherapie lesen Sie im Artikel:

Anämie – Die Blutarmut


Bei einer Blutarmut (Anämie) kann zusätzliches Eisen das blutbildende System unterstützen. Halten Sie vor der Einnahme bitte Rücksprache mit Ihrem Arzt. Passende Produkte finden Sie in unserem Apothekenshop:

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Appetitlosigkeit / Mangelernährung

Eine Mangelernährung liegt dann vor, wenn der Körper deutlich weniger Nährstoffe aufnehmen kann, als er benötigt. Häufig macht sich dies in einem rapiden, ungewolltem Gewichtsverlust bemerkbar. Auch vermeintlich übergewichtige Personen können von einer Mangelernährung betroffen sein. Es gibt drei Kriterien, anhand eine Mangelernährung erkannt werden kann: 

  • ein BMI (=Bodymassindex) von unter 18,5 oder
  • ein ungewollter Gewichtsverlust von mehr als zehn Prozent in den letzten drei bis sechs Monaten oder 
  • ein BMI unter 20kg/m² und unbeabsichtigter Gewichtsverlust von mehr als fünf Prozent in den letzten drei bis sechs Monaten.

Trifft einer der drei genannten Punkte zu, ist von einer Mangelernährung auszugehen.

Ursache

Eine Mangelernährung während einer Krebserkrankung und -therapie kann unterschiedliche Ursachen haben. Häufig ist sie verbunden mit anderen Nebenwirkungen, wie Mukositis oder ein trockener Mund, die zu Schluckbeschwerden und Problemen beim Essen führen. Oder Appetitlosigkeit, Übelkeit und die Angst vor dem Erbrechen führen dazu, sodass weniger gegessen wird. Auch bei Durchfall kann der Körper nicht alle Nährstoffe aus der Nahrung aufnehmen, bevor diese den Darm wieder verlässt. Aber auch Operationen im Verdauungstrakt, beispielsweise bei einer Tumorentfernung, können dazu führen, dass zu wenig Nährstoffe und Energie aus der Nahrung aufgenommen werden können.

Vorbeugende Maßnahmen

Zur Prophylaxe einer Mangelernährung hilft es, den Ursachen vorzubeugen. Auftretender Durchfall sollte rasch erkannt und behandelt werden. Hindern Appetitlosigkeit oder Übelkeit am Essen, hilft es oft, die Mahlzeiten auf mehrere kleine Portionen aufzuteilen. Bei Schluckbeschwerden ist es sinnvoll, auf flüssige Nahrung umzusteigen. Sind bereits erste Anzeichen eines Gewichtsverlusts bemerkbar, kann hochkalorische Trinknahrung das Kaloriendefizit ausgleichen.

Behandlungsmöglichkeiten

Die Behandlung richtet sich nach den Möglichkeiten des Betroffenen zur Essensaufnahme. Kann dieser gut schlucken, wird die Ernährung mit hochkalorischer Trinknahrung ergänzt. Ist die Nahrungsaufnahme über Mund und Speiseröhre nicht mehr möglich, wird eine Magensonde gelegt. Nur, wenn der Verdauungstrakt nicht mehr ausreichend arbeitet, wird auf parenterale Ernährung umgestellt, die Nährstoffe also direkt in den Blutkreislauf gegeben.
 


Folgender Artikel zu Flüssig- bzw. Astronautenkost kann Sie unterstützen:

Hochkalorische Trinknahrung


Rezepte:

Waffeln mit Schattenmorellen (hochkalorisch)

Rührei (hochkalorisch)

Fruchtgelee (hochkalorisch)

Maiscremesuppe (hochkalorisch)


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Auge (Nebenwirkungen am Auge)

Nicht nur wenn das Auge selbst oder die Sinnesverarbeitung im Gehirn vom Krebs bzw. einem Tumor betroffen sind, kann es zu Problemen mit Auge und Sehkraft kommen. Auch Bestrahlungen im Kopfbereich, die Chemotherapie oder Medikamente, die zur Behandlung von Nebenwirkungen eingesetzt werden, können ihre Spuren am Auge hinterlassen.
 


Welche Nebenwirkungen das Auge betreffen und was Sie dagegen tun können, erfahren Sie in diesem Artikel:

Nebenwirkungen am Auge


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Blutbildveränderungen

Während der Chemotherapie kann es passieren, dass sich die Anzahl von Blutplättchen (Thrombozyten) sowie roten (Erythrozyten) und weißen (Leukozyten) Blutkörperchen reduziert. Bis zu einem gewissen Grad sind diese Veränderungen unbedenklich. Wenn jedoch ein bestimmter Grenzwert unterschritten wird, kommt es zu einer Thrombozytopenie, Anämie oder Leukozytopenie.

Ursache

Zytostatika, die Wirkstoffe, die in der Chemotherapie oft eingesetzt werden, greifen neben den Krebszellen auch gesunde Körperzellen an. Betroffen ist unter anderem das sogenannte blutbildende System. Dieses ist für die Herstellung von Blutplättchen, roten und weißen Blutkörperchen zuständig. Die Krebsmedikamente fahren die Produktion dieser Blutzellen herunter, wodurch es zu einem Mangel kommen kann.

Vorbeugende Maßnahmen

Ein gesunder Lebensstil mit einer gesunden Ernährung, einer ausreichenden Trinkmenge und Bewegung an der frischen Luft unterstützt das blutbildende System. 

Behandlungsmöglichkeiten

Durch verschreibungspflichtige Medikamente, die die Aktivität des blutbildenden Systems anregen oder Bluttransfusionen, können die entgleisten Werte bei Bedarf wieder in den Normbereich gebracht werden.
 


In diesem Artikel erfahren Sie mehr über die Ursachen und mögliche Folgen:

Blutbildveränderungen durch eine Chemotherapie

Durchfall

Von Durchfall oder auch Diarrhö spricht man ab einer Stuhlfrequenz von 4 Stühlen pro Tag über der normalen, individuellen Stuhlanzahl. Der Stuhl ist dabei in der Konsistenz weich bis flüssig. Manchmal kommen auch noch Bauschmerzen oder Krämpfe hinzu.

Ursache

Die eingesetzten Wirkstoffe schädigen neben den Krebszellen auch die Darmschleimhaut. Diese kann ihrer Tätigkeit nicht mehr richtig nachkommen. So werden Nährstoffe und Wasser durch den Stuhl abgegeben, anstatt während der Verdauung in den Körper aufgenommen zu werden.

Vorbeugende Maßnahmen

Besprechen Sie bereits im Vorfeld mit Ihrem Arzt, was Sie bei auftretendem Durchfall tun sollen und wann es ratsam ist, den Arzt hinzuzuziehen. Lösen Sie Ihr Rezept für die Notfallmedikation gleich in der Apotheke ein, damit Sie im Fall der Fälle direkt mit Ihrem Medikament versorgt sind.

Behandlungsmöglichkeiten

Nehmen Sie Ihr Notfallmedikament wie mit dem Arzt besprochen ein. Zusätzlich ist es sinnvoll, den Verlust an Wasser und Mineralstoffen auszugleichen, z.B. mit geeigneten Produkten aus der Apotheke. Ballaststoffreiche Nahrung und Hausmittel wie geriebene Äpfel oder getrocknete Heidelbeeren unterstützen die Verdauung.

Bei einem gereizten Analbereich lindern gerbstoffhaltige Salben oder Sitzbäder Ihre Beschwerden.
 

Achtung: Sollten Sie eine Immuntherapie erhalten und unter Durchfall leiden, wenden Sie sich umgehend an Ihren Arzt!
 

Welche Medikamente helfen können, welche Ernährung der Verdauung guttut und weitere Tipps erfahren Sie in diesem Artikel:

Durchfall bei Chemotherapie


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Fahle Haut

Die Krebstherapie kann ihre Spuren hinterlassen: Ausfall der Haare durch Chemotherapie, Narben durch Operationen oder auch gerötete, gereizte Haut durch Medikamente. Das veränderte Aussehen belastet viele Krebspatientinnen sehr und hat dementsprechend gravierende Auswirkung auf die Lebensqualität.
 


Um sich trotz veränderten Aussehens wieder wohl in der eigenen Haut zu fühlen, haben wir einige Tipps für Sie zusammengestellt:

Frischer Aussehen – Frischer Fühlen

Fatigue / Müdigkeit

Müdigkeit und Kraftlosigkeit, die auch durch Ruhephasen nicht verschwinden, bezeichnet man als Fatigue. Betroffene haben oft ein erhöhtes Schlafbedürfnis, Schwierigkeiten mit der Konzentration und sind weniger Belastungsfähig als gewöhnlich. Häufig ergeben sich dadurch auch Probleme in der Bewältigung des Alltags.

Ursache

Die genaue Ursache des Auftretens von Fatigue ist nicht bekannt. Wahrscheinlich spielen verschiedene Faktoren, körperlicher, psychischer und sozialer Art eine Rolle.

Wichtig zu wissen: Das Auftreten einer Fatigue ist kein Anzeichen einer Krankheitsverschlimmerung!

Vorbeugende Maßnahmen

Eine gesunde, aktive Lebensweise verringert die Wahrscheinlichkeit, dass eine Fatigue auftritt. Treiben Sie Sport im Rahmen Ihrer Möglichkeiten. Besonders Tanzen wird empfohlen. Auch ein stabiles soziales Umfeld kann einer Fatigue vorbeugen.

Achten Sie zusätzlich auf ausreichend Schlaf und eine gesunde Ernährung.

Behandlungsmöglichkeiten

Je nach persönlicher Situation gibt es verschiedene Ansätze, um einer Fatigue zu begegnen.
Ist beispielsweise eine Anämie der Grund für die ständige Erschöpfung, wird diese mit Medikamenten behandelt. Möglich ist auch eine psychoonkologische Betreuung bei psychischen Problemen. Sport wird nicht nur zu Vorbeugung empfohlen, sondern auch als Behandlungsmethode eingesetzt.
 


Lesen Sie hier, welche Therapie Ihnen helfen und welchen Einfluss körperliches Training haben kann:

Fatigue – Müdigkeit und Erschöpfung bei Chemotherapie

Gehirn (Chemobrain / Kriesengehirn)

Manche Krebspatienten klagen während Ihrer Behandlung über eine verminderte kognitive Leistungsfähigkeit, Gedächtnis- oder Konzentrationsprobleme. Dieses Phänomen wird umgangssprachlich als Chemobrain oder Kriesenhirn bezeichnet. In Fachkreisen spricht man von Cancer Related Cognitive Impairment (CRCI).

Ursache

Der genaue Grund für das Auftreten eines Chemobrains ist nicht bekannt. Verschiedene Gründe werden diskutiert, wie z.B. die psychische Belastung durch Diagnose und Therapie oder physische Gründe wie eine Bestrahlung im Bereich des Gehirns. Bestimmte Nebenwirkungen wie Anämie und Fatigue können sich ebenfalls auf die mentale Leistungsfähigkeit auswirken.

Vorbeugende Maßnahmen

Trainieren Sie Ihr Gehirn regelmäßig mit kleinen Übungen. Das können zum Beispiel Sudoku- oder Kreuzworträtsel sein. Wichtig ist, dass es Ihnen Spaß macht. Auch die Interaktion mit anderen Menschen, zum Beispiel während eines Gesellschaftsspiels, fordert das Hirn.

Besonders empfohlen wird Tanzen, da es nebenbei auch noch die Koordinationsfähigkeit und Beweglichkeit fördert und außerdem vielen Menschen Spaß macht.

Behandlungsmöglichkeiten

Wenn Sie merken, dass Sie nicht mehr so fit im Kopf wie gewohnt sind, sprechen Sie unbedingt mit Ihrem Arzt darüber. Wichtig ist, die Ursache für Ihr Problem zu finden und entsprechend anzugehen. Das kann die medikamentöse Behandlung einer Anämie oder auch die psychoonkologische Betreuung durch einen Therapeuten sein.
 


Mehr Informationen und Tipps zum Thema sowie App-Tipps und Übungen zum Ausdrucken finden Sie hier:

Chemobrain – Was tun bei kognitiven Störungen?

Die besten Apps fürs Gehirntraining

Denksport-Übungen zum Ausdrucken (PDF)

Haarausfall

Ein anteiliger oder vollständiger Haarausfall während einer Chemotherapie ist eine mögliche Nebenwirkung, die sehr belastend sein kann. Nach dem Verlust der Haare kann die Kopfhaut sehr empfindlich sein.
 


Hier finden Sie Tipps und Empfehlungen für die tägliche Pflege von Haar und Kopfhaut:

Pflege von Haaren & Kopfhaut während einer Chemotherapie

Hand-Fuß-Syndrom

Das Hand-Fuß-Syndrom zeichnet sich durch schmerzhafte Rötungen in den Handflächen und auf den Fußsohlen aus. Hinzu können Missempfindungen und manchmal sogar eine Ablösung der Haut kommen. Einschränkungen im Alltag entstehen, da stehen, gehen, Dinge greifen und halten bei Betroffenen mit Schmerzen verbunden oder nicht mehr problemlos möglich sind.

Ursache

Der genaue Grund für das Auftreten des Hand-Fuß-Syndroms ist nicht bekannt. Es tritt vor allem beim Einsatz bestimmter Wirkstoffe auf, weshalb ein Zusammenhang mit bestimmten Abbauprodukten dieser Wirkstoffe vermutet wird.

Vorbeugende Maßnahmen

Durch eine gute Hautpflege mit harnstoffhaltigen Cremes lässt sich der Entstehung eines Hand-Fuß-Syndroms entgegenwirken. Zudem ist es sinnvoll, etwaige Hautprobleme in den entsprechenden Arealen vor Therapiebeginn behandeln zu lassen. Zudem sollte eine Belastung der Hände und Füße wie Kontakt mit heißem Wasser oder handwerkliche Tätigkeiten weitestgehend vermieden werden.

Behandlungsmöglichkeiten

Ihr Arzt kann Ihnen Schmerzmittel oder Medikamente mit entzündungshemmenden Eigenschaften verschreiben. Die Beschwerden klingen nach Therapieende wieder ab.
 


Sinnvolle Maßnahmen zur Vorbeugung und Linderung stellen wir Ihnen in diesem Artikel vor:

Hand-Fuß-Syndrom – vorbeugen und lindern


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Hautveränderungen

Mit dem Anbruch der warmen Monate, steigt auch das Bedürfnis mehr Zeit draußen zu verbringen und im Zuge dessen auch mehr Haut zu zeigen. Gerade für Krebspatientinnen und -patienten kann das jedoch zu einer eher unangenehmen Herausforderung werden, da viele Tumortherapien Hautreaktionen und -probleme als Nebenwirkung hervorrufen.

Beispiele hierfür sind trockene, schuppende, gerötete oder juckende Haut, manchmal tritt während der Therapie auch ein Ausschlag auf.
 


Eine Sammlung an Tipps haben wir Ihnen folgend zusammengestellt:

Hautprobleme bei Krebs


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Hormonveränderungen

Eine Krebstherapie kann tiefgreifenden Einfluss auf den Hormonhaushalt haben.

Bei eher jungen Patientinnen, Patienten und Paaren steht dabei oftmals die Frage der Fruchtbarkeit und des Kinderwunsches im Vordergrund: Welche Möglichkeiten gibt es, die Fruchtbarkeit zu erhalten und welche Maßnahmen können bei Kinderwunsch präventiv ergriffen werden?

Doch auch gerade eine Antihormontherapie oder Hormontherapie, die im Rahmen einer Krebserkrankung eingesetzt wird, kann eine Reihe von unerwünschten Nebenwirkungen bis hin zu frühzeitigen Wechseljaheresbeschwerden mit sich bringen.
 


Alles über mögliche Veränderungen des Hormonhaushaltes während oder im Zusammenhang mit einer Krebstherapie lesen Sie hier:

Hormone & Fruchtbarkeit


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Immunschwäche

Manchmal hat man in der kalten Jahreszeit das Gefühl, dass jeder im Umfeld hustet oder schnieft. Als gesunder Mensch steckt man eine Erkältung schon mal weg – ist jedoch das Immunsystem (zum Beispiel aufgrund einer Chemotherapie) beeinträchtigt, kann sich eine eigentlich leichte Erkältung zu einer wesentlich ausgeprägteren Erkrankung entwickeln.
 


Wir haben Ihnen folgend nützliche Informationen, Rezepte und Tipps rund um das Thema Immunsystem zusammengestellt:

Immunsystem – Unterstützen und stärken

Immunvermittelte Nebenwirkungen

Wenn die Reaktion der Immunzellen auf den eingesetzten Wirkstoff einer Chemo- oder Antikörpertherapie Beschwerden verursacht, spricht man von immunvermittelten Nebenwirkungen. Das ist zum Beispiel bei einer allergischen Reaktion der Fall. Klassischerweise äußert sich diese durch Hautreaktionen, oft verbunden mit Juckreiz.

Bei der Immuntherapie sind auch Nebenwirkungen wie Durchfall oder Husten auf ein überaktives Immunsystem zurückzuführen.

Ursachen

Eine Immuntherapie wirkt nicht direkt auf die Krebszellen. Die eingesetzten Antikörper aktivieren gezielt Immunzellen, die wiederum den Krebs bekämpfen. Mitunter kann es vorkommen, dass sich die Immunzellen gegen die gesunden Körperzellen wenden und dadurch Beschwerden verursachen.

Vorbeugende Maßnahmen

Bei der Prophylaxe immunvermittelter Nebenwirkungen geht es vor allem darum, eine Verschlimmerung der Symptome zu verhindern. Wichtig ist eine genaue Beobachtung der auftretenden Nebenwirkungen. Informieren Sie bereits bei ersten Anzeichen einer immunvermittelten Nebenwirkung Ihren Arzt.

Behandlungsmöglichkeiten

Immunvermittelte Nebenwirkungen bedürfen immer einer ärztlichen Rücksprache. Sie werden häufig mit Medikamenten, die das Immunsystem drosseln (als Creme, Tablette oder Infusion) und anderen antiallergischen Mitteln behandelt. Bei stetiger Verschlimmerung der Nebenwirkung trotz Behandlung kann eine kurzzeitige Unterbrechung der Therapie notwendig sein.


Quellen:

Juckreiz

Auftretender Juckreiz während einer Krebstherapie kann sowohl die Haut als auch Schleimhäute betreffen. Das ist für Patienten nicht nur sehr belastend, durch wiederholtes Kratzen treten kleine Verletzungen auf, durch die Viren und Bakterien eindringen können. Die Infektionsgefahr ist erhöht.

Ursache

Die Medikamente der Chemotherapie verhindern eine gesunde Hautregeneration, wodurch die Haut trocken und rau wird. Juckreiz ist häufig darauf zurückzuführen.
Aber auch eine allergische Reaktion auf einen eingesetzten Arzneistoff kann sich über juckende Haut bemerkbar machen.

Vorbeugende Maßnahmen

Durch geeignete Pflege mit harnstoffhaltigen und rückfettenden Salben und Cremes gelingt es, das Austrockenen der Haut zu verhindern. Zusätzlich ist es sinnvoll, die Haut so wenig wie möglich zu belasten. Dazu gehören ein ausreichender UV-Schutz sowie die Vermeidung handwerklicher Tätigkeiten. Auch der direkte Kontakt mit heißem Wasser sollte wenn möglich vermieden werden.

Behandlungsmöglichkeiten

Sprechen Sie unbedingt beim Auftreten des Juckreizes mit Ihrem Arzt. So kann dieser abklären, ob eine Allergie für Ihren Beschwerden verantwortlich ist. Auch kann er beurteilen, ob Sie verschreibungspflichtige Medikamente benötigen.
 


Lesen Sie hier, wie Sie ihre Haut pflegen sowie den Juckreiz lindern oder sogar vorbeugen können:

Juckreiz durch Behandlung mit Zytostatika


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Leukozytopenie

Eine Leukozytopenie bezeichnet einen Mangel an weißen Blutkörperchen. Da diese für die Immunabwehr zuständig sind, birgt eine Leukozytopenie immer das Risiko einer schwerwiegenden Infektion. Patienten mit geschwächtem Immunsystem sind anfälliger für Krankheitserreger wie Viren und Bakterien. Ob eine Leukozytopenie vorhanden ist, lässt sich im Blutbild an der Leukozytenzahl erkennen.

Ursache

Die Wirkstoffe, die bei einer Chemotherapie eingesetzt werden, aber auch eine lokale Bestrahlung in der entsprechenden Region, können das blutbildende System im Knochenmark belasten. In der Folge werden weniger weiße Blutkörperchen produziert.

Vorbeugende Maßnahmen

Ihr Immunsystem können Sie mit einer ausgewogenen Ernährung sowie Bewegung an der frischen Luft unterstützen. Vollständig verhindern lässt sich der Mangel an weißen Blutkörperchen jedoch nicht. Eine große Rolle spielt der Schutz vor Infektionen durch alltägliche Hygienemaßnahmen und dem Vermeiden von Menschenansammlungen.

Behandlungsmöglichkeiten

Es gibt verschreibungspflichtige Medikamente, die die Produktion weißer Blutkörperchen anregen. In manchen Fällen wird auch die Therapie aufgrund der Nebenwirkungen angepasst.

Eine auftretende Infektion sollte natürlich ebenfalls mit entsprechenden Medikamenten ärztlich behandelt werden.
 


Wie Sie sich im Falle einer Leukozytopenie verhalten können, lesen Sie in diesem Artikel:

Leukozytopenie – Erhöhtes Infektions­risiko

Lichtempfindlichkeit

Durch eine Chemo- oder Strahlentherapie erhöht sich die Lichtempfindlichkeit der Haut. Viele Patientinnen oder Patienten mit Krebs bekommen während der Therapie wesentlich schneller einen Sonnenbrand.
 


Erfahren Sie, welcher Sonnenschutz empfehlenswert und leicht umsetzbar ist:

Sonnenschutz während der Krebstherapie


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Lippen (Trockene Lippen)

Eine Chemotherapie oder eine Strahlentherapie im Bereich des Munds verursacht oft trockene und spröde Lippen.
 


Was hilft? Was kann ich selbst dagegen tun? Mit welcher Lippenpflege werden die Lippen wieder weich?

Trockene Lippen in der Krebstherapie

Mukositis (Schleimhautentzündung)

Unter Mukositis versteht man eine Entzündung der Schleimhaut. Meist ist die Mundschleimhaut betroffen, was zu Problemen beim Kauen und Schlucken führen kann. Die Schleimhaut ist gerötet und gereizt. Das Infektionsrisiko ist ebenfalls erhöht. Eine Infektion im Mundraum kann man zum Beispiel an einem weißen Belag der Zunge erkennen.

Ursache

Neben den Krebszellen greifen Zytostatika auch andere schnell teilende Zellen an. Zu diesen gehören auch die Schleimhautzellen im Mund. Die Mundschleimhaut kann so ihrer natürlichen Schutzfunktion nur unzureichend nachkommen.

Vorbeugende Maßnahmen

Am wichtigsten ist eine gründliche Zahnhygiene, sowie regemäßige Mundspülungen. Zudem wird im Vorfeld der Behandlung ein Besuch beim Zahnarzt sowie eine professionelle Zahnreinigung empfohlen. Da Zigarettenkonsum die Mundschleimhaut schädigt, sollte ebenfalls auf das Rauchen verzichtet werden. Auch stark gewürzte, scharfe Gerichte beanspruchen die Schleimhaut und sollten daher vermieden werden.

Behandlungsmöglichkeiten

Wenn Sie Entzündungszeichen entdecken, sprechen Sie mit Ihrem Arzt darüber. Er kann Ihnen bei Bedarf schmerzstillende Gele oder Mundspüllösungen verschreiben.
 


Hier finden Sie Tipps, wie Sie als Patient einer Entzündung vorbeugen und diese lindern können:

Mukositis / Schleim­haut­entzündung


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Nagelveränderungen

Veränderungen, Brüchigkeit, Verfärbungen oder Ablösen der Fingernägel und auch Fußnägel sind Nebenwirkungen, die bei einer Behandlung mit Chemo- oder Immuntherapeutika auftreten können.
 


Wie Sie diesen Veränderungen entgegenwirken, erfahren Sie hier:

Nagelschutz und -pflege


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Nervenschäden (Neuropathie)

Eine Neuropathie macht sich bemerkbar durch Missempfindungen wie Kribbeln oder ein taubes Gefühl. Meist beginnen die Symptome in den Finger- und/oder Zehenspitzen, manchmal breiten Sie sich über die ganze Hand oder den ganzen Fuß aus. Auch das Temperaturempfinden kann gestört sein.

Ursache

Hinter den Missempfindungen steckt oft eine Schädigung der Nerven, die durch eine Chemotherapie, Bestrahlung oder den Krebs selbst hervorgerufen werden kann. Die Weiterleitung der Reize, die durch Berührung, Kälte oder Wärme entstehen, funktioniert nicht mehr richtig. Daher kann das Gehirn diese auch nicht mehr korrekt verarbeiten, was zu einer falschen Wahrnehmung führt.

Vorbeugende Maßnahmen

Als Prophylaxe gelten Trainingsmaßnahmen für die Nerven, die Feinmotorik und den Gleichgewichtssinn. Das können bestimmte Sportübungen sein, die Verwendung eines Igelballs sowie feinmotorische Tätigkeiten mit dem Händen wie beispielsweise Stricken oder Basteln.

Behandlungsmöglichkeiten

Manchmal kommen zu den Missempfindungen auch Schmerzen hinzu. Diese lassen sich mithilfe verschreibungspflichtiger Medikamente und schmerzstillender Pflaster behandeln.
 


Mehr Informationen und Übungtipps finden Sie im Artikel:

Nervenschäden bei Chemotherapie & Bestrahlung

Ödeme / Lymphödem

Kennen Sie das auch? Kribbeln, ziehende Schmerzen, geschwollene Hand oder Arm. Die Schuhe passen nicht mehr richtig, die Hosenbeine sind zu eng geworden und wenn man den Finger in das geschwollene Gewebe drückt, bleibt eine Delle zurück. Das alles sind Symptome, mit denen sich ein Lymphödem äußern kann.
 


Was sie selbst tun können um die Beschwerden zu lindern oder vorzubeugen lesen Sie im Artikel:

Lymphödem Tipps & Übungen

Osteoporose

Wenn die Knochen porös werden und an Stärke verlieren, spricht man von einer Osteoporose. Das Risiko, sich bei einem Sturz oder anderen Unfall etwas zu brechen, steigt an. Typisch für die Erkrankung ist eine verringerte Knochendichte, die man bei einer Knochendichtemessung feststellen kann.

Ursache

Osteoporose kann während einer Krebstherapie aus vielen Gründen auftreten. Manche Medikamente wie Kortikoide oder Antihormonpräparate greifen in den Knochenstoffwechsel ein. Auch der Krebs selbst kann die Knochen angreifen und zur Destabilisierung beitragen. Hinzu kommen Umstände, die zu einem Bewegungsmangel führen wie beispielsweise Bettlägerigkeit.

Vorbeugende Maßnahmen

Wichtig für starke Knochen sind eine gute Ernährung und ausreichend Sonnenlicht. Insbesondere Calcium, Vitamin D und Vitamin K spielen eine große Rolle im Knochenaufbau. Wenn der Bedarf nicht über die Ernährung und Sonnenaufenthalte gedeckt werden kann, ist auch die Einnahme entsprechender Nahrungsergänzungsmittel möglich.

Ebenso unerlässlich für gesunde Knochen ist Bewegung. Bleiben Sie im Rahmen Ihrer Möglichkeiten aktiv.

Behandlungsmöglichkeiten

Wenn die vorbeugenden Maßnahmen nicht ausreichen, gib es verschreibungspflichtige Medikamente, die die Dichte und Stabilität der Knochen verbessern können.
 


Warum die Knochendichte abnehmen kann und was Sie tun können, erfahren Sie hier:

Osteoporose durch eine Krebstherapie


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Schlafstörungen

Probleme beim Schlafen können sowohl das Einschlafen als auch das Durchschlafen betreffen. Manchmal nehmen Betroffene den Schlaf nicht als erholsam war und wachen am nächsten Morgen wie gerädert auf. Treten Schlafprobleme regelmäßig auf, belasten Sie nicht nur den Alltag, sondern auch die Gesundheit.

Ursache

Probleme beim Schlafen können aus verschiedenen Gründen auftreten. Psychische Belastungen wie Stress oder Angst, Schmerzen und auch bestimmte Medikamente und Substanzen wie Alkohol und Koffein können den Schlaf negativ beeinflussen.

Vorbeugende Maßnahmen

Wichtig für einen gesunden Schlaf ist die richtige Schlafhygiene. Diese besagt beispielsweise, dass das Schlafzimmer nicht zu warm sein sollte, wir am Abend koffeinhaltige Getränke wie Kaffee oder Cola meiden sollten oder dass das blaue Licht künstlicher Bildschirme (Fernseher, Handy) kurz vor dem Einschlafen zu meiden ist. Ein Schlaftagebuch kann helfen herauszufinden, was Ihre individuellen Ursachen sind.

Bei Stress helfen auch Entspannungsmethoden, das Einschlafen zu verbessern.

Behandlungsmöglichkeiten

Ermitteln Sie mit einem Schlaftagebuch die Gründe für Ihre Schlafprobleme und besprechen Sie mit Ihrem Arzt, wie Sie dagegen vorgehen können.

Nicht verschreibungspflichtige Schlafmittel aus der Apotheke können kurzfristig helfen, sind aber nicht für einen regelmäßigen Gebrauch geeignet.
 


Wir zeigen Ihnen wie Sie trotz Chemo- oder Strahlentherapie mit Entspannungsübungen und/oder pflanzlichen Arzneimitteln leichter in den Schlaf finden:

Schlafstörungen bei Chemotherapie
Schlaftagebuch von KREBS & ICH (PDF)
Anleitung zum autogenen Training (PDF)


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Schleimhautschäden

Entzündliche Veränderungen und Austrocknung der Schleimhäute sind Nebenwirkungen die leider viele Krebspatient*innen betreffen.
 


Erfahren Sie mehr über die jeweiligen Ursachen und Symptome und erhalten Sie Ratschläge aus der Apotheke, welche Alltagstricks und Produkte sich als wirksam erwiesen haben, um Entzündungen, Infektionen, Schmerzen, Jucken oder Trockenheit in den Griff zu bekommen:

Schleimhautschäden durch Chemo oder Bestrahlung

Schluckbeschwerden

Durch Tumore, eine OP im Hals-Rachenraum oder auch durch eine schmerzhafte Entzündung der Mundschleimhaut, ausgelöst durch eine Bestrahlung oder Chemotherapie, kann es zu Schluckbeschwerden kommen.
 


Damit es nicht zu einer Mangelerscheinung und Unterernährung kommt, geben wir hier hilfreiche Tipps zum besseren Schlucken:

Schluckbeschwerden bei Krebstherapie


Produkte, die trotz erschwertem Schluckens helfen können den Kalorienbedarf zu decken, finden Sie auch im Apothekenshop:

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Schmerzen

Schmerzen treten nicht immer als Nebenwirkung einer Krebstherapie auf. Auch die Erkrankung selbst kann Schmerzen verursachen. Schmerzempfinden ist subjektiv. Zusätzlich unterscheidet sich der Schmerz je nach Ursache und lässt sich mal besser mal schlechter lokalisieren. Hinzukommen können je nach Ursache andere Symptome wie Verdauungsbeschwerden oder Übelkeit.

Ursache

Schmerzen während einer Krebserkrankung und -therapie haben unterschiedliche Ursachen. Der klassische Tumorschmerz entsteht, wenn der Tumor aufgrund seiner räumlichen Ausdehnung auf anderes Gewebe, zum Beispiel innere Organe, drückt. 
Schneidet der Tumor die Blutversorgung zu anderem Gewebe ab, wird auch dies als Schmerz wahrgenommen. Man spricht von indirekten Tumorschmerzen.
Aber auch Nebenwirkungen einer Krebstherapie können zu Schmerzen führen. Das trifft insbesondere dann zu, wenn durch die Therapie Schleimhäute geschädigt werden, beispielsweise bei einer Mukositis.

Vorbeugende Maßnahmen

Resultiert der Schmerz aus einer Nebenwirkung, kann man dieser natürlich vorbeugen. Das betrifft besonders das Befeuchten von Schleimhäuten sowie eine gute Hygiene zum Vorbeugen schmerzhafter Infektionen.
Bei Tumorschmerzen ist dies natürlich nicht möglich. Aber auch hier können Sie Ihren Arzt bei der Schmerztherapie durch eine vollständige Dokumentation Ihres Schmerzempfindens unterstützen.

Behandlungsmöglichkeiten

Die Schmerztherapie erfolgt nach dem Stufenplan der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Dabei werden je nach Stärke des Schmerzes, Medikamente verschiedener Stärke miteinander kombiniert. Eine wichtige Rolle dabei spielen die sogenannten Opioide, eine Gruppe gut wirksamer Schmerzmittel, die häufig unter das Betäubungsmittelgesetz fallen.

Eine Sonderrolle nimmt der neuropathische Schmerz ein, der aufgrund einer Nervenschädigung auftritt. Hier wirken klassische Schmerzmittel nicht, es gibt aber andere, gut wirksame Medikamente.
 


Ausführlichere Informationen, warum Schmerzen bei Krebs auftreten und wie man sie lindern kann, erhalten Sie in folgendem Artikel:

Schmerzen bei Krebs


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Thrombozytopenie

Einen Mangel an Blutplättchen, auch Thrombozyten genannt, bezeichnet man als Thrombozytopenie. Die Blutplättchen spielen eine wichtige Rolle bei der Blutgerinnung. Gibt es zu wenige, ist die Blutungsneigung erhöht. Wunden heilen langsamer und es kommt häufiger zu blauen Flecken. Auch scheinbar endloses Nasenbluten, eine stärkere Menstruationsblutung durch Blut gefärbter Stuhl oder Urin können Symptome sein.

Ursache

Die Wirkstoffe, die bei einer Chemotherapie eingesetzt werden oder eine Bestrahlung greifen auch die schnellteilenden Zellen des blutbildenden Systems an. Dieses ist auch für die körpereigene Herstellung von Blutplättchen zuständig. Durch die Schädigung kann ein Mangel entstehen.

Vorbeugende Maßnahmen

Die Thrombozytopenie kann man leider durch keine Maßnahme sicher verhindern. Es ist aber sinnvoll, sich weitestgehend vor Verletzungen zu schützen, um Blutungen zu vermeiden. Dazu gehört zum Beispiel der Verzicht auf Nassrasuren oder Zahnseide, oder die Einnahme von Medikamenten mit Einfluss auf die Blutgerinnung (wie z. B. bestimmte Schmerzmittel) zu vermeiden.

Behandlungsmöglichkeiten

Wichtig ist die sachgerechte Versorgung von Wunden mit Druckkompressen, falls es doch zu einer Verletzung kommt. Informieren Sie den Arzt, wenn die Blutung auch nach 10-15min nicht stoppt.

In schwerwiegenden Fällen kann der Arzt die Gabe eines Thrombozytenkonzentrats aus Spenderblut verordnen.
 


Mehr zu Ursachen, Symptomen, Vorsichtsmaßnahmen und Behandlungsmöglichkeiten lesen Sie im Artikel:

Thrombozytopenie – Das erhöhte Blutungsrisiko

Übelkeit / Erbrechen

Übelkeit und Erbrechen zählen wohl du den bekanntesten Nebenwirkungen einer Chemotherapie. Mittlerweile sind diese unangenehmen Begleiterscheinungen aber gut in den Griff zu bekommen.

Ursache

Die Entleerung des Magens ist ein alter Schutzmechanismus. Unser Körper nimmt die Krebsmedikamente als unerwünschte Eindringlinge wahr, die es loszuwerden gilt. Auch wenn die Zytostatika in vielen Fällen direkt in den Blutkreislauf gegeben werden, versucht der Körper, diese über Erbrechen wieder loszuwerden.

Vorbeugende Maßnahmen

In der Regel werden Medikamente, die die Übelkeit unterdrücken, direkt in den Therapieplan eingebaut.

Zusätzlich können Sie durch ausreichende Flüssigkeitszufuhr und indem Sie Ihre Mahlzeiten in viele kleine Portionen über den Tag aufteilen selbst der Übelkeit vorbeugen oder begegnen.

Behandlungsmöglichkeiten

Ziel der Begleittherapie ist es, das Gefühl von Übelkeit vollständig zu verhindern. Sollte Ihnen dennoch schlecht werden, besprechen Sie das unbedingt mit Ihrem Arzt. Möglicherweise muss die übelkeitsunterdrückende Medikation angepasst werden.

Auch Ingwer-Tee, Akkupressur oder Akkupunktur werden von manchen Patienten als hilfreich wahrgenommen.
 


Welche Behandlungsmöglichkeiten Ihnen offenstehen, lesen Sie in diesem Artikel.

Übelkeit und Erbrechen bei Chemotherapie

Drucken Sie sich doch auch das Merk-PDF mit Zusatztipps aus und hängen es sich an den Kühlschrank, um die wichtigsten Punkte im Blick zu behalten.


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Unfruchtbarkeit (Fruchtbarkeitsstörungen)

Eine Chemotherapie oder lokale Bestrahlung im Unterbauch- bzw. Leistenbereich, kann die Keimzellen schädigen und tiefgreifenden Einfluss auf den Hormonhaushalt haben. Dies betrifft sowohl Frauen als auch Männer. Die Fruchtbarkeit ist im Nachgang möglicherweise eingeschränkt oder nicht mehr vorhanden. 

Ursache

Krebsmedikamente zielen meist auf Zellen ab, die sich häufig und schnell teilen. Dies trifft neben den Krebszellen unter anderem auch auf die Keimzellen zu. Aus diesen Zellen entstehen Spermien und reifen Eizellen heran. Diese können so durch die Therapie geschädigt werden. Das Risiko ist dabei abhängig vom Wirkstoff.

Vorbeugende Maßnahmen

Eine sichere Methode für Patienten mit Kinderwunsch ist die Kryokonservierung. Hierbei werden bei der Frau Eizellen oder Eierstockgewebe eingefroren, beim Mann analog Spermien oder Hodengewebe. Die Fruchtbarkeit der eingefrorenen Zellen bleibt erhalten, sodass diese später im Rahmen einer künstlichen Befruchtung genutzt werden können.

Für Frauen gibt es noch die Möglichkeit einer Antihormontherapie, bei der die Eierstöcke in eine Art „Ruhemodus“ versetzt und so weniger angreifbar gemacht werden sollen. Die Wirksamkeit dieser Maßnahme ist aber noch nicht abschließend bewiesen.

Behandlungsmöglichkeiten

Die Fruchtbarkeit lässt sich bei einer Schädigung leider nicht gezielt wieder herstellen. Wer nach einer Krebstherapie auf natürlichem Weg ein Kind bekommen möchte, sollte mindestens 6 Monate warten. In manchen Fällen wird auch die Beratung durch einen Reproduktionsmediziner empfohlen, der etwaige Risiken mit Ihnen bespricht.
 


Mehr zu Chancen, Möglichkeiten und präventiven Maßnahmen lesen Sie hier:

Fruchtbarkeit – Kinder­wunsch trotz Krebs

Vaginale Trockenheit

Juckreiz und ein erhöhtes Risiko für lokale Infektionen sind mögliche Folgen von vaginaler Trockenheit. Auch Geschlechtsverkehr kann durch die fehlende Feuchtigkeit als unangenehm oder gar schmerzhaft empfunden werden.

Ursache

Eine Chemotherapie oder Bestrahlung des Unterleibs, können die Schleimhautzellen der Vagina schädigen. Auch unter einer Antihormontherapie kann vaginale Trockenheit als Folge des Östrogenmangels wie in den Wechseljahren auftreten.

Vorbeugende Maßnahmen

Mit einigen Verhaltensmaßnahmen lässt sich das Risiko für vaginale Trockenheit senken. In der Intimpflege sollte auf parfümhaltige Produkte und alkalische Seifen zugunsten von pH-neutralen Waschlotionen verzichtet werden. Auch der Wechsel von feuchtem zu trockenem Toilettenpapier sowie das Tragen von Binden anstatt Tampons während der Periode kann Scheidentrockenheit vorbeugen.

Behandlungsmöglichkeiten

Befeuchtende Gele oder Kapseln können, lokal angewendet, Beschwerden wie Juckreiz oder Kribbeln lindern. Möglich ist auch die Behandlung mit verschreibungspflichtigen Hormonpräparaten, sofern kein hormonabhängiger Tumor vorliegt.

Bakterielle Infektionen werden je nach Erreger mit lokaler Antibiotika- oder Antimykotikagabe behandelt und sollten daher von einem Arzt abgeklärt werden.
 


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Vaginale Trockenheit


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Wechseljahresbeschwerden

Klassische Symptome der Wechseljahre können auch während einer Antihormon­therapie auftreten. Darunter fallen zum Beispiel Hitzewallungen, Schweißausbrüche, ein tro­ckener, ­juckender ­Intim­bereich sowie ein erhöhtes Auftreten vaginaler Infektionen. Auch Osteoporose ist ein wichtiges Thema. Wie auch in den natürlichen Wechseljahren erlebt jede Frau die Beschwerden unterschiedlich.

Ursache

Bei hormonabhängigen Tumoren wie sie unter anderem bei Brustkrebs vorkommen, findet eine Behandlung mit sogenannten Antihormonen statt. Diese unterdrücken die Wirkung des weiblichen Sexualhormons Östrogen im Körper. So kommt es zu Beschwerden, die auch in den Wechseljahren auftreten, weil der weibliche Körper ab diesem Zeitpunkt kein Östrogen mehr in den Eierstöcken produziert.

Vorbeugende Maßnahmen

Vorbeugend können Präparate mit Milchsäure, Laktobazillen und Vitamin C das Risiko einer vaginalen Infektion senken. Kaffee und Alkohol verstärken Schweißausbrüche und sollten daher vermieden werden. Die richtigen Pflegeprodukten helfen, Schleimhäute zu befeuchten und wirken damit dem Juckreiz entgegen.

Behandlungsmöglichkeiten

Gegen Schweißausbrüche helfen Salbeipräparate. Infektionen im Intimbereich sollten je nach Auslöser behandelt werden. Bei einer Pilzinfektion gibt es entsprechende Cremes in der Apotheke. Bakterielle Infektionen können nur mit verschreibungspflichtigen Antibiotika behandelt werden.

Pflanzliche Präparate gegen Wechseljahresbeschwerden enthalten häufig sogenannte Phytohormone, die in ihrer Struktur dem menschlichen Östrogen ähneln. Brustkrebspatientinnen sollten diese Medikamente nur nach Absprache mit Ihrem Onkologen einnehmen.
 


Mehr zu Hormonveränderungen ­während einer ­Krebstherapie (auch bei Männern!), sowie Tipps bei Hormonentzug und Wechseljahresbewschwerden lesen Sie in folgendem Artikel:

Hormonveränder­ungen durch eine Krebstherapie


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Xerostomie (Mundtrockenheit)

Xerostomie bezeichnet einen reduzierten Speichelfluss. Der Mund trocknet aus. Als Folge entstehen Probleme beim Kauen und Schlucken, Mundgeruch und Geschmacksstörungen. Auch das Kariesrisiko ist erhöht.

Ursache

Die Chemotherapie greift neben den Krebszellen unter anderem auch die Zellen der Mundschleimhaut an. Der Speichelfluss wird dadurch gestört. Auch eine Bestrahlung im Mund-Rachen-Bereich den Mund austrocknen.

Viele Krebspatienten empfinden Erkrankung und Therapie als große Belastung. Der dadurch empfundene Stress trägt ebenfalls zu einem trockenen Mund bei.

Vorbeugende Maßnahmen

Viel Trinken und Kaugummi kauen fördert den Speichelfluss. Alkohol und Zigarettenrauch sollte vermieden werden, da beides ebenfalls die Mundschleimhaut schädigt.

Die Zähne können mit speziellen, mit Mineralien angereicherten Zahnpasten vor Karies geschützt werden.

Außerdem gibt es verschreibungspflichtige Medikamente, die die Auswirkungen der Chemotherapie oder Bestrahlung auf die Mundschleimhaut abschwächen.

Behandlungsmöglichkeiten

Mit künstlichem Speichel kann man die fehlende Flüssigkeit ausgleichen. Zudem kann Ihr Arzt Ihnen Medikamente verschreiben, die den Speichelfluss anregen.
 


Was Sie sonst noch tun können lesen Sie in folgendem Artikel:

Xerostomie – Wenn der Mund trocken wird


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