Ursachen des Schmerzes

Schmerz kann aus unterschiedlichen Gründen während einer Krebserkrankung auftreten. Nicht immer handelt es sich dabei um den klassischen Tumorschmerz, der entsteht, wenn der Tumor auf umliegendes Gewebe drückt. Andere Ursachen sind:

Schmerzen durch die Therapie

Insbesondere die Schädigung von Schleimhäuten infolge einer Chemo-/oder Strahlentherapie können Schmerzen verursachen. Auch unmittelbar nach einer Operationen leiden viele Patienten an sogenannten postoperativen Schmerzen. Für manche Patienten sind auch regelmäßige Blutabnahmen oder Infusionen mit einem Schmerzerlebnis verbunden.


Indirekte Tumorschmerzen

Indirekte Tumorschmerzen oder auch tumorassoziierte Schmerzen werden durch mögliche Begleiterscheinungen einer Krebserkrankung verursacht. Darunter fallen Schmerzen durch Infektionen aufgrund eines geschwächten Immunsystems oder Lymphödem-bedingte Schmerzen. Auch kann es vorkommen, dass der Tumor die Sauerstoffversorgung eines bestimmten Gewebeteils abschneidet. Dieser Sauerstoffmangel wird ebenfalls als Schmerz wahrgenommen.


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Wie äußern sich Tumorschmerzen?

Schmerz wird von Patient zu Patient unterschiedlich wahrgenommen. Dennoch lassen sich unterschiedliche Schmerzarten voneinander abgrenzen. Je nach Ort des Auftretens können sich Tumorschmerzen so sehr unterschiedlich anfühlen:

  • Drückt der Tumor auf innere Organe, ist der dumpfe, bohrende Schmerz schlecht lokalisierbar und kann mit Verdauungs- oder Kreislaufproblemen einhergehen.
  • Drückt der Tumor auf Weichteilgewebe ist der Schmerz meist leichter einer bestimmten Körperregion zuzuordnen und belastungsunabhängig.
  • Knochenschmerzen, beispielsweise bei Knochenmetastasen äußern sich drückend, pochend und bohrend und verstärken sich bei Bewegung.

Schmerzen bei Krebs – Was kann ich tun?

Sprechen Sie mit Ihrem Arzt!

Schmerzen, die Sie belasten, müssen Sie nicht aushalten! Insbesondere wenn die Schmerzursache nicht geklärt ist, ist es wichtig, dass Ihr Arzt von Ihren Beschwerden erfährt. Je genauer Sie die Schmerzen beschreiben können, desto besser.

Hilfreich sind Antworten auf folgende Fragen:

  • Wo treten die Schmerzen auf?
  • Seit wann treten die Schmerzen auf?
  • Wie stark sind die Schmerzen?
  • Verstärken sich die Schmerzen bei Bewegung, beim Essen oder Trinken oder beim Stuhlgang?
  • Haben Sie bereits vor der Erkrankung oder Therapie unter chronischen Schmerzen gelitten?

Sprechen Sie auch mit Ihrem Arzt, wenn Sie bereits Schmerzmittel erhalten und dennoch Schmerzen verspüren oder diese sich verändern. Eine Selbsttherapie wird ausdrücklich nicht empfohlen.
 



Folgendes können Sie selbst tun:

  • Schmerztagebuch führen
    Bei der Dokumentation Ihrer Schmerzen können Schmerztagebücher eine gute Unterstützung sein.
  • Ablenkung
    Vielen Betroffenen hilft es außerdem, sich im Alltag abzulenken. Wählen Sie hierfür eine Tätigkeit, die Ihnen Freude bereitet, zum Beispiel Gehirnjogging.
  • Schlaf
    Achten Sie auch darauf, ausreichend Schlaf zu bekommen. Schlafmangel erhöht das Schmerzempfinden.
  • Aktivitäten
    Einige Betroffene profitieren außerdem von Methoden wie Yoga, autogenem Training oder progressiver Muskelentspannung nach Jacobsen.

Medikamentöse Therapie im Alltag

Schmerz wirkt sich stark auf die Lebensqualität von Krebspatienten aus. Daher ist eine ausreichende Schmerztherapie von großer Wichtigkeit. Die Therapie mit Schmerzmitteln richtet sich dabei nach dem Stufenschema der Weltgesundheitsorganisation WHO. Die Medikamente, die dabei zum Einsatz kommen, werden je nach Stärke des empfundenen Schmerzes ausgewählt. Unterschieden wird dabei in:

  • Nicht-Opioide
    Hierunter fallen bekannte Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol. Häufig haben sie zusätzlich entzündungshemmende Eigenschaften.
  • Schwach wirksame Opioide
    Schwach wirksame Opioide fallen nicht unter das Betäubungsmittelgesetz und können daher auf normalen Rezepten verschrieben werden.
  • Stark wirksame Opioide
    Starke Opioide fallen unter das Betäubungsmittelgesetz und müssen daher auf einem speziellen Rezept verordnet werden. Dieses ist nur 7 Tage gültig.

Die verschiedenen Medikamente können dabei auch kombiniert werden, um den Schmerz unter Kontrolle zu halten. Stark und schwach wirksame Opioide werden jedoch niemals gemeinsam gegeben. Hinzu kommen können ergänzende Medikamente, die beispielsweise krampflösend wirken.

Nicht bei jedem Medikament bleibt nach der Einnahme die Fahrtüchtigkeit erhalten. Hier wird bei Bedarf ein entsprechendes Attest vom Arzt benötigt.

Wenn Sie verreisen möchten, während Sie Medikamente benötigen, ist es grundsätzlich ratsam, sich im Vorfeld über die Notwendigkeit einer ärztlichen Bescheinigung zu informieren. Dies gilt insbesondere für Betäubungsmittel. Bitte beachten Sie, dass sich die Einfuhrbestimmungen der Länder unterscheiden.

Sonderfall: Neuropathische Schmerzen

Manche Wirkstoffe, die in der Chemotherapie benutzt werden, aber auch eine Strahlentherapie können die Nerven direkt schädigen. Verursacht der verletzte Nerv Schmerzreize, spricht man von neuropathischen Schmerzen. Häufig gehen auch Missempfindungen wie Kribbeln oder Taubheit, meist in Fingern oder Zehen, mit einer Nervenschädigung einher.

Neuropathische Schmerzen werden mit anderen, ebenfalls verschreibungspflichtigen Medikamenten behandelt als „normale“ Schmerzen. Daher sollte vor der Behandlung immer klar sein, um welche Art von Schmerz es sich handelt.


Quellenangaben

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