Wie wirkt die Chemotherapie?

In den meisten Fällen wird Krebs mit einer klassischen Chemotherapie behandelt. Die eingesetzten Wirkstoffe greifen insbesondere schnell teilende Zellen an. Eine häufige Zellteilung und das damit verbundene Wachstum sind Eigenschaften von Tumorzellen.

Während der Zellteilung ist die Zelle besonders anfällig für Angriffe. Das machen sich die Wirkstoffe der Chemotherapie – auch Zytostatika oder Chemotherapeutika genannt – zunutze. Ihre Angriffspunkte sind auf der Erbinformation, der DNS und weitere an der Zellteilung beteiligte Strukturen zu finden.

Leider ist auch gesundes Gewebe, das sich durch schnelleres Wachstum auszeichnet, von der Wirkung der Zytostatika betroffen. Folge sind typische Nebenwirkungen wie beispielsweise Haarausfall oder trockene Haut.

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Zu Risiken und Nebenwirkungen…

… fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. Besonders Patienten während einer Chemotherapie benötigen besondere Unterstützung und Aufklärung bezüglich der Nebenwirkungen.

Welche Nebenwirkungen auftreten, hängt vom Wirkstoff und von weiteren Risikofaktoren ab. Die Risikofaktoren unterscheiden sich für die einzelnen Nebenwirkungen. Zum Beispiel leiden Männer während einer onkologischen Therapie seltener unter Übelkeit und Erbrechen.

Mögliche Nebenwirkungen einer Behandlung mit Zytostatika

Haarausfall

Haarausfall ist wohl das prominenteste Beispiel für die Nebenwirkung einer Chemotherapie, die für Betroffene sehr belastend sein kann. Beruhigend kann das Wissen sein, dass die Haare nach Beendigung der Therapie im Normalfall nachwachsen. Eine Perücke kann über die haarlose Zeit hinweghelfen. Die Krankenkasse übernimmt in diesem Fall die Kosten. Über die Pflege von Haaren und Kopfhaut im Falle von Haarausfall lesen Sie in folgendem Artikel:

Pflege von Haaren und Kopfhaut

Übelkeit und Erbrechen

Übelkeit und Erbrechen zählen zu den bekanntesten Nebenwirkungen einer Chemotherapie. Heute geht man während der Therapie prophylaktisch mit Medikamenten gegen diese Beschwerden vor. Und das mit Erfolg.
Was Sie zusätzlich im Hinblick auf Erbrechen und Übelkeit tun können, erfahren Sie in unserem Artikel:

Übelkeit und Erbrechen

Blutbildveränderungen

Auch Blutbildveränderungen können während einer Chemotherapie auftreten. Lesen Sie hierzu mehr in den Artikeln:

Leukozytopenie – erhöhtes Infektionsrisiko

Anämie – Die Blutarmut

Thrombozytopenie – Das erhöhte Blutungsrisiko

Hautreaktionen

Hautreaktionen gehören ebenfalls zu den möglichen Nebenwirkungen einer Chemotherapie. Darunter fallen Hautausschläge, Juckreiz – meist aufgrund trockener Haut – und auch das sogenannte Hand-Fuß-Syndrom.
Was Sie vor allem vorbeugend gegen diese unerwünschten Arzneimittelwirkungen ausrichten können, erfahren Sie in den Artikeln:

Das Hand-Fuß-Syndrom – Vorbeugen und Lindern
Juckreiz – Wenn man am liebsten aus der Haut fahren möchte

Schleimhautentzündungen

Auch die Schleimhäute können auf eine Chemotherapie reagieren. Dies äußert sich zum Beispiel in einer Entzündung der Mundschleimhaut – auch Mukositis genannt. Bei Frauen können außerdem vaginale Beschwerden, wie Scheidentrockenheit ein Thema sein.
Erfahren Sie mehr in unserem Artikel:

Mukositis – So schützen Sie die Mundschleimhaut

Sinnesstörungen

Symptome wie Missempfindungen, Sehstörungen, Hörschäden und Gleichgewichtsstörungen können Hinweise auf Nervenschädigungen sein.
Informieren Sie sich in unserem Artikel:

Nervenschäden als Nebenwirkung bei Chemotherapie und Bestrahlung


Ablauf einer Chemotherapie

Wie oft? Wie lange?

Ob als klassische Infusion, über einen Port oder als Tablette, eine Chemotherapie findet immer in sogenannten Zyklen statt. An bestimmten Tagen während des Zyklus erhalten Sie Ihre Medikamente, dazwischen liegen Erholungsphasen. Die Länge eines Zyklus beträgt meist drei oder vier Wochen und unterscheidet sich abhängig vom angewandten Therapieschema. Auch Medikamente zur Prophylaxe von Nebenwirkungen werden in den Zyklus eingebaut.

Oft werden mehrere Wirkstoffe verschiedener Wirkstoffklassen miteinander kombiniert. Das wird als Therapieschema bezeichnet. Es gibt viele verschiedene Schemata. Welches Behandlungs-Schema Sie erhalten ist abhängig von der Art Ihrer Erkrankung.

Auch die Anzahl der Zyklen, also wie oft sich Ihre Medikamentengabe wiederholt, ist abhängig von Ihrer Diagnose.

Wie lange eine Chemotherapie dauert, kann also individuell sehr unterschiedlich sein.

Arten einer Chemotherapie

Palliativ, adjuvant, neoadjuvant. Vielleicht ist einer dieser Begriffe im Gespräch mit Ihrem Arzt schon einmal gefallen. Wir möchten Ihnen an dieser Stelle die Bedeutung erklären.

In vielen Fällen findet zusätzlich zur Chemotherapie eine Operation oder eine Strahlentherapie statt, bei der der Großteil des Tumorgewebes entfernt bzw. zerstört wird.

  • Findet die Chemotherapie im Anschluss an die Operation oder Bestrahlung statt, spricht man von einer adjuvanten Chemotherapie. Sie soll die im Körper verbliebenen Krebszellen zerstören und erhöht die Heilungschancen.
  • Eine neoadjuvante Chemotherapie findet vor der Operation oder Bestrahlung statt und macht diese Eingriffe oft erst möglich. Die Aufgabe einer neoadjuvanten Chemotherapie ist es, den Tumor soweit zu verkleinern, dass er operativ entfernt werden kann. Folgt eine Bestrahlung, ist die Funktion der Therapie die zu bestrahlende Fläche zu verkleinern.
  • Manchmal gibt es leider keine Chance mehr auf eine Heilung der Krebserkrankung. Dennoch kann eine Chemotherapie die Lebensqualität des Erkrankten wesentlich verbessern und sein Leben verlängern. Bei einer solchen Therapie spricht man von einer palliativen Chemotherapie. Diese verbindet Onkologie und Palliativmedizin.
  • Das Gegenteil der palliativen Chemotherapie ist die kurative Chemotherapie. Hier ist das Ziel der Behandlung die Heilung der Erkrankung.

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Quellenangaben