Dieser Erfahrungsbericht stammt von echten Betroffenen und ist ungekürzt. Der Bericht ist Teil unserer neuen Rubrik „Patientengeschichten“, in welcher Krebserkrankte oder deren Angehörige Erfahrungen teilen und Tipps verraten, damit auch andere davon profitieren können.

"Es wird noch ein langer Weg. Aber ich hoffe, er geht gut aus."

Name: Natascha

Alter: 46 Jahre

Erkrankung: Rekrumkarzinom

Meine Geschichte:

Durch mehr oder weniger Zufall wurde bei mir im April 2021 Darmkrebs diagnostiziert. Ich arbeite selbst und sehr gerne in einer Arztpraxis, größtenteils strahle ich, also erstelle Röntgenbilder, mit und ohne Kontrastmittel. Ich liebe das Leben, meine Familie und Freunde und treibe viel Sport.

Irgendwann im Dezember 2020 ging es los mit leichteren Darmbeschwerden. Nichts Schlimmes, sodass ich natürlich erst einmal selbst behandelt habe und es dadurch auch immer besser wurde. Ich habe zwei Teenie Kinder und deshalb eher selten den Fokus auf mich, mein Chef bestand aber auf eine Koloskopie (Darmspiegelung), zum Glück…

Der Chefarzt im Krankenhaus konnte aber nicht spiegeln. Er kam nur bis ins obere Drittel des Darms. Dort saß ein sehr großer Tumor, der auch noch gestreut hatte. In der Lunge gab es auf beiden Seiten mehrere Metastasen.

Ich wurde schnell operiert und komplett tumorfrei. Danach erfolgten 12 Chemos, die ich auch sehr gut vertragen habe. Ich bin sogar zwischendurch immer wieder arbeiten gewesen und konnte meine Kinder und meinen Haushalt selber versorgen. Auch ein Glück, denn über die Kasse hätte es nur eine Haushaltshilfe für einmal die Woche mit einer 1 Stunde gegeben und das frisch nach einer Thorakotomie.

Meine Familie und Freunde haben mich in dieser Zeit sehr viel unterstützt, außerdem haben wir uns einen Hund zugelegt und Happy, der Hund, tut mir super gut.

Im Dezember 2021 war ich dann therapiert und tumorfrei. Ich konnte in die Widereingliederung und wieder mehr Sport betreiben. Leider stieg der CEA im Februar 2022 wieder leicht an, was mich sehr beunruhigte. Zudem kam dazu, dass ich Ende Februar beim Gassi gehen vor meiner Haustür überfallen und geschlagen wurde, mein Gesicht und Nase gebrochen, eine OP und Krankenhausaufenthalt waren die Folge.

Danach wurde ich in die Uniklinik nach Essen geschickt. Es zeigte sich, dass ich ein 8 Zentimeter großes Rezidiv und Metastasen in der Leber, dem Bauchfell und wieder in der Lunge habe. Meine Welt brach kurz zusammen. Zum Glück schlug die Chemo aber sofort an und nach der 4. Sitzung waren schon keine Metastasen mehr da. Heute warte ich auf meine OP in Herne. Es wird noch ein langer Weg. Aber ich hoffe, er geht gut aus.

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