Warum leidet das Immunsystem bei einer Krebstherapie und einer Bestrahlung?

Eine Therapie gegen Krebs wirkt sich nicht nur auf die Tumorzellen aus, sie beeinflusst auch Ihre Immunabwehr. Daher kann es sein, dass Sie nach einer Chemotherapie oder einer Bestrahlung anfälliger für Infektionen durch Krankheitserreger sind. Ob und wie stark Ihr körpereigenes Abwehrsystem unter der Behandlung leidet, hängt sowohl von dieser selbst als auch von Ihrem Allgemeinzustand ab.

Im Rahmen einer Chemotherapie werden bei vielen Patienten Zytostatika eingesetzt, um einer Vermehrung von Krebszellen entgegen zu wirken. Allerdings beeinflussen diese Medikamente auch gesundes Gewebe, dessen Zellen sich häufig teilen.

Dazu zählt neben den Haarfollikeln und den Schleimhäuten in Mund, Darm und Blase auch das blutbildende System im Knochenmark. Letzteres kann eine verringerte Zahl der Blutplättchen (Thrombozyten), der roten (Erythrozyten) und weißen Blutkörperchen (Leukozyten) nach sich ziehen. Leukozyten sind als Immunzellen wichtige Bestandteile des Immunsystems. Ein geschwächtes Immunsystem geht mit einem erhöhten Risiko für Infektionen einher. 

Wichtig zu wissen!

Eine sehr umfangreiche Bestrahlung, die sich auch auf das blutbildende Knochenmark erstreckt, kann Ihre körpereigene Abwehr ebenfalls schwächen. Wird Ihnen Tumorgewebe bei einer Operation entfernt, unterliegt vor allem der Bereich um die Wunde einer erhöhten Infektionsgefahr. Handelt es sich um einen sehr großen Eingriff, kann auch Ihre allgemeine Abwehr zeitweilig geschwächt sein.

Viren und Bakterien sind das ganze Jahr über aktiv, aber besonders in der kalten Jahreszeit gibt es für das Immunsystem viel Arbeit. Denn durch die kälteren Temperaturen ist die Durchblutung des Nasen- und Rachenraums verschlechtert und dieser ist dadurch anfälliger für den Eintritt von Krankheitserregern.

Viele Infektionen werden über die sogenannte Tröpfcheninfektion übertragen. Hier befinden sich Erreger in kleinsten Flüssigkeitströpfchen. Hustet oder niest der Kranke, verteilen sich die Erreger in weitem Radius. Wenn es draußen ungemütlich ist, halten sich zudem mehr Menschen in geschlossenen Räumen auf und können sich durch die Nähe zueinander und die reduzierten Luftzirkulation leichter anstecken.

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Unterstützung des eigenen Immunsystems und Vermeidung von Ansteckungen

Gesunde Ernährung

Eine gesunde und ausgewogene Ernährung hat Einfluss auf unser gesamtes Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit unseres Körpers. Natürlich profitiert auch unser Immunsystem von einer guten Nährstoffversorgung und kann sich dementsprechend erfolgreich gegen Krankheitserreger zur Wehr setzen.

Eine Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung ist die tägliche Zufuhr von mindestens drei Portionen Gemüse und zwei Portionen Obst. Natürliche Vitamine aus Obst und Gemüse oder anderen Lebensmitteln sind für Krebspatienten unbedenklich, auch während einer Bestrahlung.  Neben einer ausgewogenen und abwechslungsreichen Ernährung gibt aber auch andere Faktoren, die dazu beitragen können, unsere Abwehrkräfte zu unterstützen:


Trinken Sie ausreichend!

Durch Heizungsluft trocknen unsere Schleimhäute im Nasen- und Rachenraum leider aus. Dadurch ist die natürliche Barriere für Viren und Bakterien eingeschränkt. Achten Sie daher unbedingt darauf, täglich mindestens 2 Liter Wasser oder ungesüßten Tee zu trinken. Zusätzlich können Sie eine Schale mit Wasser auf Ihre Heizung stellen – dieses verdunstet und erhöht dadurch die Luftfeuchtigkeit.


Hände waschen

Viren und Bakterien werden häufig beim Händegeben oder beim Kontakt von Türgriffen, Einkaufswagen usw. übertragen. Vermeiden Sie es, sich mit den Händen ins Gesicht zu fassen. Waschen Sie sich mehrmals täglich mit warmem Wasser und Seife die Hände.


Regelmäßig lüften

Durch Öffnen von Fenstern und Türen sorgen Sie für einen gesunden Luftaustausch. Wenige Minuten reichen schon, um frische, sauerstoffreiche Luft gegen alte virenreiche Luft aus geschlossenen Räumen auszutauschen.


Bewegung an der frischen Luft

Bewegung bringt den Kreislauf in Schwung und hält unsere Schleimhäute feucht. 3-mal pro Woche für eine halbe Stunde laufen oder walken reichen schon aus. Achten Sie in der feuchtkalten Jahreszeit auf geeignete Kleidung. Bei Anzeichen einer Erkältung sollten Sie keinen anstrengenden Sport mehr treiben!


Bloß kein Stress!

Legen Sie nach Möglichkeit öfter mal eine kurze Pause ein, machen Yoga oder nehmen ein warmes Entspannungsbad. Wenn Sie direkt starten möchten, empfehlen wir Ihnen unser Übungsblatt zum autogenen Training:

Anleitung zum autogenen Training (PDF)


Schlaf

Unsere Abwehrkräfte hängen eng mit der Qualität und der Dauer unseres Schlafs zusammen. Während wir schlafen, werden im Körper große Mengen an immunaktiven Stoffen ausgeschüttet und stärken unser Abwehrsystem.


Gesunde Darmflora

Der Darm und das Immunsystem stehen in enger Verbindung, denn ungefähr 80 % der Immunzellen sind im Darm angesiedelt. Eine gesunde Darmflora ist für ein effektives Immunsystem also besonders wichtig. Sie unterstützen Ihre Darmflora beispielsweise mit der Aufnahme von löslichen Ballaststoffen.


Alkohol und Nikotin

Tatsächlich schwächen Alkohol und Nikotin das Abwehrsystem. Nikotin schränkt die Funktion bestimmter weißer Blutkörperchen stark ein, so dass es Krankheitserreger leichter haben.


Meiden Sie Menschenmengen!

Natürlich steigt bei vielen Menschen das Risiko auf einen Erkälteten zu stoßen, der Viren per Tröpfcheninfektion durch Husten oder Niesen verteilt. Dagegen können wir uns kaum schützen, vermeiden Sie aber nach Möglichkeit engeren Körperkontakt wie Händegeben oder Umarmungen.  


Rezept-Tipp: Ingwer-Zitronen-Shot mit Kurkuma

Gleich ausprobieren: Unterstützt das Immunsystem und schmeckt dabei auch noch lecker!

Probieren Sie ein selbstgemachtes Getränk aus Ingwer, Zitrone und Curcuma aus. Für die Zubereitung benötigen Sie neben den Zutaten lediglich einen Mixer und eventuell ein Sieb.

Zum Rezept "Ingwer-Zitronen-Shot"

Mehr Info zum Thema "Immunschwäche"

In diesem Artikel lesen Sie über die Ursachen für ein geschwächtes Immunsystem im Rahmen einer Krebserkrankung und -therapie.

Außerdem erfahren Sie sinnvolle Maßnahmen, um sich vor Infektionen zu schützen und erhalten Orientierunghilfe, bei welchen Symptomen ein Arztbesuch dringend empfohlen wird.

Zum Ratgeber-Artikel "Leukozytopenie"


Quellenangaben

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