Wie wirkt Oxaliplatin?

Der Wirkstoff wird zur Behandlung von Darmkrebs (kolorektales Karzinom) in Kombination mit 5-Fluorouracil und Folinsäure eingesetzt.

Oxaliplatin gehört zu der Gruppe der sogenannten Alkylanzien. Durch eine chemische Reaktion mit der zellulären DNA wird in den Zellzyklus eingegriffen und so das Zellwachstum unterbrochen.

Bei welchen Krebsarten kann Oxaliplatin zum Einsatz kommen?

Oxaliplatin wird in Kombination mit 5-Fluorouracil und Folinsäure bei folgenden Tumorarten eingesetzt:

  • Dickdarmkrebs (Kolonkarzinom) im Stadium III nach vollständiger Entfernung des Tumors (adjuvant) oder
  • zur Behandlung eines metastasierten kolorektalen Karzinoms (Dickdarm- oder Mastdarmkrebs).

Welche Nebenwirkungen können durch Oxaliplatin auftreten?

Bei der Therapie mit Oxaliplatin treten folgende Nebenwirkungen häufig auf:

  • Durchfall: Besprechen Sie schon von dem Start der Therapie mit Ihrem Arzt, wie Sie sich beim Auftreten von Durchfällen bestmöglich verhalten können. Denken Sie neben Medikamenten, die gegen den Durchfall helfen, an eine gute Pflege der sehr empfindlichen Haut im Analbereich. Hilfreiche Tipps finden Sie in unserem Artikel „Durchfall bei Chemotherapie“.
  • Übelkeit & Erbrechen: Im Rahmen der Infusionstherapie mit Oxaliplatin erhalten Sie ebenso Medikamente gegen Übelkeit. Sollte dies nicht ausreichen und Sie trotzdem an Übelkeit oder Erbrechen leiden, sprechen Sie bitte mit Ihrem Onkologen. Zusätzliche Tipps im Bereich Ernährung und Entspannung finden Sie in unserem Artikel „Übelkeit und Erbrechen bei Chemotherapie“.
  • Neuropathien (Erkrankungen des peripheren Nervensystems): Polyneuropathien äußern sich durch Empfindungsstörungen, die typischerweise zunächst an Händen und Füßen auftreten. Das Anfassen von kalten Gegenständen kann sehr unangenehm sein. Daher öffnen Sie beispielsweise Gefrierschränke nur mit Baumwollhandschuhen. Hintergründe zur Nebenwirkung Polyneuropathie bei Oxaliplatin und Übungen zur Prävention finden Sie in unserem Artikel „Nervenschäden bei Chemotherapie & Bestrahlung“
  • Gesteigerte Infektanfälligkeit
  • Schleimhautentzündungen: Ebenso wie Durchfall entsteht eine Schleimhautentzündung (oftmals im Mundbereich) durch die Schädigung von gesunden Schleimhautzellen. Lesen Sie in unserem Artikel „Mukositis / Schleimhautentzündung“ wie Sie durch eine intensive und konsequente Mundpflege sehr viel präventiv erreichen können.
  • Blutbildveränderungen: Auch hierzu bieten wir Ihnen in unserem Themenmonat „Blutbildveränderungen“ einen guten Überblick.

Eine vollständige Aufzählung möglicher Nebenwirkungen finden Sie in der Packungsbeilage oder Fachinformation.

 

Was ist bei der Anwendung und Dosierung von Oxaliplatin zu beachten?

Oxaliplatin wird als Infusion mit einem Volumen von 250 bis 500 ml über zwei bis sechs Stunden zentral oder periphervenös verabreicht.  Die Dosierung weicht je nach Protokoll ab.

In Kombination mit 5-Flourouracil beträgt die Dosis in den meisten Fällen allerdings 85 bis 100 mg/m² Körperoberfläche. Dabei sollte Oxaliplatin immer vor 5-Flourouracil verabreicht werden.

In Kombination mit anderen Zytostatika wie Irinotecan oder Epirubicin beträgt die Dosis 100 bis 130 mg/m² Körperoberfläche.

Sollten Sie während der Therapie unter Schwindel, Gleichgewichtsstörungen, Sehstörungen oder Schwäche leiden, fahren Sie bitte kein Auto.


Quellenangaben