Wie wirkt Larotrectinib?

Bei einer vorliegenden NTRK-Veränderung (zum Beispiel wegen einer Fusion) kann es zu einer übermäßigen Aktivität des entsprechenden Enzyms kommen. Hier werden Signale dauerhaft gesendet, die zu einem verstärkten Zellwachstum und einer verstärkten Zellteilung und somit zu TRK-Fusions-positiven Tumoren führen. Larotrectinib blockiert diese überaktiven Enzyme und soll so das Tumorwachstum verlangsamen.  

Bei welchen Krebsarten kann Larotrectinib zum Einsatz kommen?

Larotrectinib kann bei Erwachsenen und Kindern als Monotherapie zur Behandlung von lokal fortgeschrittenen oder metastasierten soliden Tumoren mit einer neurotrophen Tyrosin-Rezeptor-Kinase (NTRK)-Genfusion eingesetzt werden.

Zu soliden Tumoren zählen unter anderem Darm-, Haut-, Schilddrüsen- und Lungenkrebs.

Das Medikament kommt zur Behandlung infrage, wenn bereits ein fortgeschrittenes oder metastasiertes Stadium des Karzinoms vorliegt und es keine weiteren erfolgsversprechenden Therapiemöglichkeiten mehr gibt.

Welche Nebenwirkungen können durch Larotrectinib auftreten?

Zu den häufigsten Nebenwirkungen bei der Behandlung mit Larotrectinib gehören:

  • Fatigue
  • Leberschäden
  • Schwindelgefühl: Die meisten neurologischen Symptome wurden in den ersten drei Monaten der Therapie beobachtet. Informieren Sie Ihr Behandlungsteam immer über neu aufgetretene Beschwerden. Bei Schwindelgefühl fahren Sie bitte kein Kraftfahrzeug.
  • Verstopfung
  • Übelkeit & Erbrechen
  • Anämie (Blutarmut)

Eine vollständige Aufzählung möglicher Nebenwirkungen finden Sie in der Packungsbeilage oder Fachinformation

Was ist bei der Einnahme und Dosierung von Larotrectinib zu beachten?

Die Therapie mit Larotrectinib sollte ausschließlich durch einen erfahrenen Arzt durchgeführt werden.

Vor der Behandlung mit Larotrectinib muss auf eine neurotrophe Tyrosin-Rezeptor-Kinase- (NTRK) Genfusion getestet werden.

Larotrectinib kann als Kapsel oder Lösung eingenommen werden.

Die empfohlene Dosis für erwachsene Patienten beträgt 100 mg Larotrectinib zweimal täglich.

Bei Kindern und Jugendlichen liegt die empfohlene Dosis bei 100 mg/m² zweimal täglich und dabei maximal 100 mg pro Dosis.

Die Dosierung des Medikaments kann beim Auftreten von Nebenwirkungen durch Ihren Arzt reduziert oder die Behandlung unterbrochen werden. In Einzelfällen kann auch das Beenden der Behandlung notwendig sein.

Nehmen Sie die Kapsel Larotrectinib ungeöffnet und im Ganzen mit einem Glas Wasser – Larotrectinib hat einen bitteren Geschmack, der als sehr unangenehm empfunden werden kann.

Eine vergessene oder erbrochene Dosis darf nicht nachgeholt oder ausgeglichen werden.

Wenn die Lösung über eine Magen- oder Nasensonde erfolgt, darf das Medikament nicht mit Sondennahrung vermischt werden. Hier besteht die Gefahr der Verstopfung oder Verschluss der Sonde.

Welche Wechselwirkungen mit Larotrectinib sind zu beachten?

Der benötigte Wirkspiegel von Larotrectinib kann durch Grapefruit und Grapefruitsaft beeinflusst werden. Verzichten Sie daher unbedingt während der Therapie mit Larotrectinib auf den Genuss von Grapefruits.  

Darüber hinaus interagiert Larotrectinib mit einer Vielzahl an verschreibungspflichtigen und nicht-verschreibungspflichtigen Medikamenten. Bitte denken Sie daran, vor Beginn der Therapie Ihrem Arzt alle Medikamente mitzuteilen, die Sie einnehmen (auch pflanzliche Präparate und Nahrungsergänzungsmittel).

Larotrectinib und Schwangerschaft

Frauen im gebärfähigen Alter und Männer mit Partnerinnen im gebärfähigen Alter müssen während der Therapie und einen Monat nach der Therapie mit Larotrectinib eine sehr sichere Verhütungsmethode anwenden. Es ist nicht bekannt, ob Larotrectinib hormonelle Verhütungsmittel beeinträchtigen kann. Daher wird eine zusätzliche Barrieremethode, beispielsweise die Verhütung mit Kondom empfohlen.


Quellenangaben