Wie wirkt Irinotecan?

Irinotecan hemmt ein Enzym, das am Kopieren der Zell-DNA beteiligt und für die Bildung neuer Zellen wichtig ist. Die Vermehrung der Krebszellen wird dadurch gehemmt, was dazu führt, dass die Krebszellen absterben.

Bei welchen Krebsarten kann Irinotecan zum Einsatz kommen?

Irinotecan kann zur Behandlung von Patienten mit fortgeschrittenem Darmkrebs (Kolorektal Karzinom) eingesetzt werden.

Seit 2016 ist das Medikament außerdem auf zur Behandlung eines metastasierten Adenokarzinom des Pankreas zugelassen.

Welche Nebenwirkungen können durch Irinotecan auftreten?

Irinotecan schädigt Zellen, die sich gerade in der Phase der Zellteilung befinden. Viele Tumorzellen gehören zu den Gewebetypen, welche durch eine schnelle Teilungsrate charakterisiert sind. Daher können mit Wirkstoffen, wie Irinotecan viele Tumorzellen getötet werden. Allerdings werden auch gesunde Zellen geschädigt, welche sich in der gleichen Teilungsphase befinden. In Geweben, die sich schnell teilen sind daher mehr Zellen betroffen als in sich langsam teilenden Bereichen. Zu den schnell teilenden Geweben gehören Haut und Schleimhautzellen, Haarwurzelzellen und Zellen des Knochenmarks (hier findet die Blutbildung statt).

Zu den häufigsten Nebenwirkungen gehören:

  • Durchfall: Lassen Sie sich vor Beginn der Therapie einen Notfallplan geben und ein Mittel gegen Durchfall verordnen. Besprechen Sie mit Ihrem Arzt, wann Sie sich in der Praxis melden müssen und wie Sie sich verhalten können. Neben Wirkstoffen gegen Durchfall und Elektrolyten, nutzen Sie auch geeignete Pflegecremes für den empfindlichen Analbereich. Mehr Informationen und Produkttipps finden Sie in unserem Artikel „Durchfall bei Chemotherapie“
  • Fieber
  • Übelkeit & Erbrechen: Bei einer intravenösen Therapie, die Übelkeit oder Erbrechen auslösen kann, erhalten Sie schon vor der eigentlichen Infusion Medikamente gegen Übelkeit per Vorinfusion. Tritt bei Ihnen trotzdem Übelkeit auf, sprechen Sie bitte Ihren Onkologen darauf an. Es gibt mittlerweile unterschiedliche Wirkstoffe auf dem Markt, die auch miteinander kombiniert werden und so die Übelkeit effektiv unterdrücken können. Weitere Tipps finden Sie in unserem Artikel „Übelkeit und Erbrechen bei Chemotherapie“
  • Atembeschwerden
  • Haarausfall: Haarausfall als Folge der Therapie ist möglich. Lassen Sie sich am besten bereits zu Beginn der Therapie in einem Zweithaarstudio beraten. Tipps, wie Sie Ihre empfindliche Kopfhaut pflegen können, finden Sie in unserem Artikel „Pflege von Haaren & Kopfhaut während einer Chemotherapie
  • Verminderung einer Untergruppe der weißen Blutkörperchen (Neutropenie)
  • Abfall der Blutplättchen (Anämie)
  • Reduzierung der weißen Blutkörperchen (Leukopenie)
  • Cholinerges Syndrom: Ein cholinerges Syndrom kann sich durch Durchfall, Schwitzen, Bauchschmerzen und Verengung der Pupille äußern. Tritt ein cholinerges Syndrom auf, geschieht dies meist innerhalb 24h nach der Infusion.

Eine vollständige Auflistung möglicher Nebenwirkungen finden Sie in der Packungsbeilage oder Fachinformation.

Was ist bei der Anwendung und Dosierung von Irinotecan zu beachten?

Die Behandlung mit Irinotecan sollte von einem spezialisierten und erfahrenen Arzt durchgeführt werden und erfolgt intravenös.

Die Dosis ist abhängig von Alter, Gewicht, Körpergröße und dem allgemeinem Gesundheitszustand sowie von vorangegangenen Behandlungen des Patienten.

Informieren Sie Ihren behandelnden Arzt über alle Medikamente (verschriebene oder rezeptfreie), sowie über alle Nahrungsergänzungsmittel, die Sie einnehmen. So kann er prüfen, ob die Medikamente miteinander verträglich sind. Johanniskraut sollte nicht gleichzeitig mit Irinotecan eingenommen werden.

Falls Sie sich im gebärfähigen Alter befinden (Mann und Frau) ist eine sichere Verhütung bis zu drei Monaten nach der Therapie notwendig.


Quellenangaben